Um Bonn herum sind Pferdehöfe nicht gerade Mangelware. Nordrhein-Westfalen ist das deutsche Bundesland mit den meisten Pferden, über 90.000 Tiere leben hier. Bezogen auf die Fläche hat das südliche Rheinland die höchste Pferdedichte: beste Voraussetzungen also, um sich mit Pferdehaltung und den verschiedenen Reitweisen zu beschäftigen, sich weiterzubilden oder das weitreichende Reitwegenetz zu erkunden.
Die Pferdehaltung hat sich in den letzten Jahren mit Blick auf Tierschutz und artgerechte Haltung stark weiterentwickelt. Neben der Boxenhaltung gibt es mittlerweile neue Konzepte, die der Tiergesundheit entgegenkommen. Dennoch ist es gar nicht so einfach, die optimalen Haltungs- und Trainingsbedingungen zu bekommen, um die eigenen Ansprüche und die Bedürfnisse des Pferdes unter einen Hut zu bringen.
Überdies stellt sich vielleicht irgendwann heraus, dass das Pferd aufgrund von Krankheit oder Alter nicht mehr für die bisherige Haltung geeignet ist, dass die gewünschte Weiterentwicklung im aktuellen Reitbetrieb nicht möglich ist oder der Stall das Konzept ändert oder, oder...
Einen passenden Stall zu finden, ist besonders im linksrheinischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises und bis in die Eifel hinein seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 recht schwierig geworden. Dazu wurden die Haltungsbedingungen mancherorts durch die neue Düngeverordnung für private Pferdehalter stark erschwert, da die baulichen Anforderungen zur Mistlagerung verschärft wurden.
Überdies sind die Tierarztkosten durch die neue Gebührenordnung ab 2022 erheblich angestiegen, sodass die Finanzierung der Pferde für viele Besitzer ein Kraftakt geworden ist. Umso wichtiger ist es, die Pferdehaltung möglichst gesund zu gestalten, damit nicht zu viele unnötige Zusatzkosten entstehen.
Wollte man früher reiten lernen, dann ging man zu einer Reitschule, nahm einige Longenstunden, und wenn es mit dem Sitz so weit funktionierte, dass man nicht im Trab direkt aus dem Sattel rutschte, dann konnte man in der „Abteilung“ mitreiten. Dort lernte man meist auf mehr oder weniger unwilligen Schulpferden die „englische“ Reitweise.
In den letzten Jahrzehnten hat sich daran einiges geändert. Die meisten Reiter sind auch Pferdebesitzer und haben ihre eigenen Vorstellungen vom Reiten. Die englische Reitweise heißt nun "klassisch" und viele Reiter möchten - statt an Dressur- oder Springturnieren teilzunehmen - neue Reitweisen ausprobieren.
Die klassischen Sportpferderassen sind in vielen Freizeithöfen in der Minderzahl.
Bei allen Vorteilen dieser neuen Entwicklung gibt es auch kritische Punkte.
Auch die Pferdehaltung hat sich stark verändert. Die Zeiten der Ständerhaltung sind zum Glück schon seit langem vorbei. Aber was genau optimal ist, hängt vom einzelnen Pferd ab. Robustrassen wie Isländer werden meist in größeren Herden auf der Weide gehalten, während viele andere Pferde nur einige Stunden Weidegang pro Tag haben.
Denn auch die reine Weidehaltung hat Nachteile, zum Beispiel steigt die Verletzungsgefahr, und überdies vertragen manche Pferde zu viel fettes Gras nicht. Hufrehe, Koliken und andere Krankheiten sind die gefürchtete Folge.
Sowohl für den Pferdebesitzer als auch für die Gesundheit des Vierbeiners hat die reine Weidehaltung daher Vor- und Nachteile.
Zudem hat man auch nicht immer die Wahl. Die Interessen der Pferdebesitzer und der Stallbetreiber gehen teilweise stark auseinander.
Mit Pferdeernährung muss ich mich nicht befassen, denkt mancher vielleicht anfangs. Denn dafür ist ja der Stallbesitzer zuständig, und der füttert nur Heu und Hafer. Doch was, wenn das Pferd krank wird, alt wird, Mehrbedarf hat oder das Futter nicht mehr verträgt? Dann folgt oft eine Odyssee ...
Die richtige Ernährung für ein Pferd ist nicht nur davon abhängig, wie es bewegt wird, sondern auch von der Haltung, von der Jahreszeit, von der Rasse, vom Alter, von der Konstitution und vom Gesundheitszustand sowie von etwaigen Allergien.
Was jedes Pferd benötigt, ist jedoch immer: gutes Heu. Was genau das bedeutet und wie man die Heuqualität beurteilen kann, zeigen wir hier.
Zur Beratung geht es hier.